Montag, 14. November 2011

Tromsø - die nördlichste Stadt der Welt - Teil 2

Am zweiten Tag in Tromsø haben wir dann gelernt, warum die Stadt auch "das Paris des Nordens" genannt wird (oder zumindest wurde). Der Name stammt aus dem Mittelalter. Denn damals (wie auch heute) hatte Tromsø einen Hafen, über den viel Handel betrieben wurde. Und ein Mal im Jahr sind dann die Männer aus Tromsø nach Deutschland und in andere Gebiete in Mitteleuropa gereist. Wenn sie von dort wiederkamen, haben sie ihren Frauen stets die neuesten Kleidungsstücke mitgebracht - sodass diese stets topmodern "gestyled" waren. Somit liefen in Tromsø stets die Schickimicki-Frauen des Nordens rum - so wie sonst halt nur in Paris. Eine Sache haben wir jedoch nicht so wirklich verstanden: warum es nur die Leute aus Tromsø geschafft haben, die neuesten Outfits zu besorgen. Ich meine, Bergen hat doch auch einen sehr bedeutenden Hafen (eigentlich sogar einen wichtigeren als Tromsø). Aber das werden wir wohl vorerst nicht erfahren... Die Informationen hierzu haben wir übrigens von einer Mitarbeiterin aus der "nördlichsten Glasbläserei der Welt" erhalten, die uns zudem auch bei der Herstellung neuer Glaswaren zugucken lassen hat. Also das war jetzt kein besonderes Privileg, da jeder, der will, dort zugucken darf - dennoch war es gut.

Zusätzlich zu den vielen kleineren Anekdoten über Tromsø haben wir auch erfahren, dass diese Stadt Ausgangspunkt für die meisten Expeditionen in die Arktis ist. Dabei gingen viele dieser Expeditionen Richtung Svalbeard (die Inselgruppe zu der auch Spitzbergen gehört). Um noch mehr darüber zu erfahren (und eine weitere Touristen-Attraktion abzuklappern) sind wir dann ins "Polaria" gegangen. Das war eine Mischung aus Museum und Aquarium. Aus unserer Sicht wurde dort aber wieder deutlich, dass es den Norwegern nicht wirklich um Artenschutz geht - die Becken für die Robben, sowie die Aquarien für die Fische waren unserer Meinung nach viel zu klein... Und zudem fand ich es sehr makaber, dass man dann im Souvenirshop, den es dort auch gab, zahlreiche Artikel, wie z.B. Stiefel, Geldbeutel, etc. aus Robbenfell kaufen kann. Quasi 20 Meter weiter ist der Pool in dem vier Robben zusammengefercht werden und dann wird denen dann im Laufe ihres Lebens das Fell über die Ohren gezogen und daraus dann Modeartikel gemacht. Einfach ekelhaft!

(wenn ich schon keinen echten Schnee finde, dann fahr ich halt im Museum mit dem Snowmobil)

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