Montag, 14. November 2011

Familienbesuch - Teil 2

Da am Samstag das Wetter trocken blieb, haben wir beschlossen eine der Besonderheiten von Bergen zu erkunden: das Lyderhorn (das ist einer der 7 Berge von Bergen). Und man kann ja schließlich nicht nach Bergen kommen, ohne auf einen der Berge zu klettern. Da ich mittlerweile 3 der 7 Berge zweimal erklommen hatten und ich von anderen Austauschstudenten gehört habe, dass dieser Berg sehr schön sein soll, entschlossen wir uns für diesen. Also sind wir rein in die Bybanen und danach in den Bus bis zum Fuß des Berges. Von dort aus mussten wir dann erstmal sehen wo es lang ging. Auf einer Karte neben der Bushaltestelle war eine Beschreibung für den Weg nach oben angedeutet - und somit haben wir den dann auch genommen. Das einzig komische war, dass auf dem Plan nichts von "Lyderhorn" stand - aber da ein Berg ja nur eine Spitze haben kann, sind wir dennoch erstmal diesen Weg nach oben gegangen.
Ich muss sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Der Weg nach oben war sehr schön und historisch interessant. Dieser Berg war nämlich während des 2. Weltkrieges ein Teil der Verteidigungsanlage der Deutschen - und die Reste davon sieht man auch noch heute (siehe folgende Bilder).

(auf dem Weg nach oben - links ist scheinbar eine Art Schutzmauer für Schützen o.ä.)

(was man halt auf einem normalen Berg so alles findet... ein LOCH!)
Nachdem wir einen Teil des Berges erobert hatten, kamen wir zu einer Aussichtsplattform von der man dann die Golden Gate Bridge von San Francisco sehen konnte - zumindest sah die Brücke so aus. Langsam wird es echt merkwürdig: Bergen hat die Golden Gate Bridge, Florida (so heißt die Haltestelle neben meinem Informatik-Gebäude), Montana (ein Stadtteil von Bergen), Beverly Hills (eine Häusergruppe in der Nähe des Ullriken). Bin ich etwa doch in den USA gelandet? Man weiß es nicht...

(im Hintergrund ist ein Teil der Golden Gate Bridge zu sehen - ok, ich weiß die ist hier nicht rot und sieht vielleicht auch nicht ganz so toll aus wie die in San Francisco, aber toll ist sie trotzdem)

(ein weiterer Teil der Verteidigunsanlagen aus dem 2. Weltkrieg)

(endlich wieder ein Urlaub mit meiner Mama)

(und Luci hatte auch seinen Spaß)

Als nächstes sind wir dann noch ein Stück weiter auf den Berg - denn wir müssen ja den Gipfel erreichen. Nur irgendwie gab es keinen richtigen Gipfel und auch kein Buch (also so eins, in dem man sich dann schön eintragen kann). Da ist doch irgendwas faul an der Sache. Immerhin gab es da oben nochmal eine Übersichtskarte - nur irgendwie stand das Lyderhorn dort nur am Rand der Karte (zwei der Wege führen scheinbar zum Lyderhorn). Somit war dann unsere Überlegung, dass wir wohl doch noch nicht auf dem richtigen Berg waren, sondern der horn-förmige Berg gegenüber das Lyderhorn sein müsste. Nur wie kommt man jetzt dahin? Ganz einfach, wir folgen einfach Lucas querfeldein von Berg zu Berg - weit abseits der Wege. Das war nun ja "sehr interessant", aber weder meine Mama noch ich haben einen besseren Weg in der Nähe gesehen. Und so schlimm war es auch nicht. Es war zwar etwas ungewohnt so querfeldein durch Gestrüpp und sumpfige "Steppe" zu wandern, aber nach ungefähr einer weiteren Stunde haben wir dann auch die Spitze vom wirklichen Lyderhorn erreicht. Da haben wir dann kurz Pause gemacht und uns in das tolle Gipfelbuch eingetragen.

(wie gesagt: wir hatten alle viel Spaß)

 Nun mussten wir uns aber überlegen wie wir wieder runterkommen.. Der letzte Teil des "Weges" nach oben war ja sehr merkwürdig und nochmal muss das ja echt nicht sein. Aber so richtig gibt es hier oben eigentlich KEINEN Weg. Also haben wir kurz überlegt, wo wir hin müssen (das war offensichtlich die Bushaltestelle) und in welche Richtung diese liegt. Einen Weg gab es eh nicht und somit gehen wir halt einfach den kürzesten Weg in die Richtung, in die wir wollen.
Im Nachhinein betrachtet war das echt sehr bescheuert: weil in diese Richtung kam nie ein Weg und diesmal war das Gestrüpp noch dichter und der Weg noch steiler als auf dem letzten Teil nach oben. Aber umkehren wollten wir auch nicht mehr. Die Tour nach unten war somit ein echtes Erlebnis, aber wie man sieht - ich schreibe einen Blog darüber, also haben wir es alle gut überstanden!

Das Fazit zu dieser Tour von meinen zwei Gästen: "Wir waren zwar vorher schon auf (deutlich höheren) Bergen in Österreich, aber so eine Bergwanderung ist doch etwas ganz anderes/besonderes."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen