Montag, 14. November 2011

Tromsø - die nördlichste Stadt der Welt - Teil 1

... zumindest die nördlichste Stadt der Welt mit mind. 50 000 Einwohnern! Das erstaunliche ist jedoch, dass diese 50.000 Einwohner sich auf einer Fläche von 2.500 qkm verteilen, was bedeutet, dass dort gerade einmal 20 Einwohner pro Quadratkilometer leben. Aber auch sonst gab es hier viel kurioses, wie die folgenden Berichte zeigen sollen.
Hier, in diesem Örtchen, immerhin die 9.-größte Stadt Norwegens und größte nördlich von Trondheim, haben wir 3 Nächte verbracht. Ursprünglich war unsere Überlegung diese Nächte zu nutzen, um ein weiteres Phänomen Norwegens (oder generell des Nordens) zu erleben: Nord- bzw. Polarlichter.
Nur leider hatten wir kein Glück. Und überhaupt verlief dieser Ausflug etwas anders als gedacht. So gab es in dieser Gegend kein Schnee (wir sind quasi am Nordpol, im November und es gab KEIN Schnee) und die Temperaturen waren mit 8-9°C auch wärmer als in Bergen (was ca. 1000 km südlicher liegt) oder Trondheim. Aber immerhin kamen wir zu einer Zeit in der man etwas anderes erleben konnte: sehr kurze Tage und sehr lange Nächte. So ging die Sonne dort oben erst um 9 Uhr auf und um 14 Uhr schon wieder unter. In zwei Wochen geht sie sogar gar nicht mehr auf und es bleibt mehrere Monate dunkel.
Es war echt erstaunlich zu bemerken, wie ungewohnt es ist, wenn es nachmittags um 15 Uhr schon finster ist. Vor allem fühlt sich dann 17-18 Uhr an, wie in Deutschland 22 Uhr - also schon spät am Abend.

(die "Ishavskatedral", d.h. Eismeerkathedrale - von außen sehr hübsch, von innen eher ein Gemeindehaus)

(Blick vom Tromsland auf die Brücke nach Tromsø)

(unsere Unterkunft - ein kleines "Gartenhäuschen" für 70 Euro die Nacht)
Untergebracht waren wir übrigens in einem kleinen Hüttchen auf einem Campingplatz in Tromsland. Dazu sollte ich vielleicht erstmal sagen, dass Tromsø selbst auf einer kleinen Insel liegt. Die Insel ist in drei Teile geteilt: im Westen liegt der Flughafen, im Nordosten die Uni und im Südosten das Stadtzentrum von Tromsø. Von diesem Zentrum aus gibt es eine Brücke zum Festland. Das Stadtgebiet das unmittelbar am Ende der Brücke ist, nennt sich Tromsland. Wir hatten uns dort ein Hüttchen gemietet - für 70 Euro die Nacht, was für norwegische Verhältnisse zwar eine günstige Unterkunft ist, aber wenn man bedenkt, dass das Teil kleiner war als die meisten Gartenhäuschen in einem Schrebergarten in Deutschland, dann ist das einfach nur Abzocke. Die Mitarbeiter auf dem Campingplatz waren aber dafür sehr freundlich und hilfsbereit. So konnten wir uns dann auch vor Ort Geschirr ausleihen um überhaupt etwas zu kochen. Wir wussten vorher nicht, dass es wirklich wie beim Zelten ist, dass man ALLES selbst mitbringen muss. Aber wie gesagt, uns wurde geholfen und somit war es da auch sehr annehmbar.
Außerdem wollten wir ja auch nicht die ganze Zeit in dem Hüttchen verbringen, sondern Tromsø erkunden. Nach einer ersten kurzen Wanderung durch die City und einem Zwischenstopp bei der Touristeninformation hat es uns am ersten "richtigen" Tag in die nördlichste Bierbrauerei der Welt verschlagen. Normalerweise gibt es dort täglich eine Führung durch die Brauerei mit anschließender Verkostung, nur wird leider in der Zeit vor Weihnachten statt Bier ganz viel Cola hergestellt - die Brauerei ist angeblich der Cola-Lieferant für den ganzen Norden von Norwegen, Schweden und Finnland. Somit haben wir uns die Tour gespart und sind direkt zur Bierverkostung übergegangen - wir haben quasi einen Zwischenstopp an der Bar gemacht:

(Das älteste Pub der nördlichsten Stadt der Welt - die "Ølhallen" bzw. "die Bierhalle")

(das Pub war sehr geschmackvoll eingerichtet - und das sogar passend zum Nordpol)


(tolle Ansage in einem Land, in dem Bier doch deutlich teurer ist als Wasser)

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