Dienstag, 15. November 2011

Oslo - Teil 3

Nach unserer Mittagspause ging es frischerholt weiter. Unser nächster Stop war das "Friedensnobelpreis-Center" am Hafen von Oslo. Wir waren zwar nicht drin, aber wir wissen jetzt, wo dieser berühmte Preis ausgestellt wird. Derzeit ist dort angeblich eine Ausstellung über die Apartheid in Afrika, sowie über Barack Obama, der diesen Preis ja im Jahr 2009 erhalten hatte.


(Friedensnobelpreis-Center)

(das Rathaus von Oslo)
Neben dem Gebäude, in dem der Nobelpreis vergeben wird, stand das Rathaus von Oslo. Und wie man auf dem Foto oben sieht, sieht es doch etwas älter aus.
Danach ging es weiter am Hafen entlang. Und gar nicht allzu weit weg vom Rathaus hab ich jemanden getroffen, den ich zuletzt in den USA gesehen hatte. Da er so da saß, wie der Weihnachtsmann und ich den Weihnachtsmann ja am Nordpol leider nicht gefunden hatte, hab ich mir die Chance nicht nehmen lassen und ihm meine Weihnachtswünsche übermittelt:

(auf dem Schoß von Franklin D. Roosevelt - dem Präsidenten der USA während des 2. Weltkrieges)
Im Anschluss an den Hafen, haben wir uns eine Festung in der Nähe des Hafens angeschaut, bevor es danach wieder kulturell wurde. Wir sind nämlich noch zur Oper von Oslo gegangen. Wohlgemerkt ZUR Oper und nicht IN die Oper. Dafür hatten wir ja keine Zeit mehr. Aber das Gebäude selbst sah auch sehr modern und interessant aus. Dieses imposante Bauwerk hatte aber auch ordentlich was gekostet, nämlich knapp über 500 Mio. Euro! Da sollte es dann auch besser gut aussehen.

(das Opernhaus in Oslo)
Vom Opernhaus aus, hatten wir auch einen guten Überblick über die Stadt und u.a. auch über das Bankenviertel von Oslo:

(Bankenviertel in Oslo - wie überall in Norwegen: Baustelle)

Nun hatten wir eigentlich einen Großteil unserer geplanten Tour abgearbeitet. Doch bevor wir unseren Zug nach Bergen nehmen mussten, hatten wir noch etwas Zeit. Und bis dato haben wir ja auch noch nicht die Fußgängerzone von Oslo gesehen. Also nochmal ab ins Getümmel. Das hat sich auf alle Fälle gelohnt, denn dort haben wir viele lustige Leute gesehen, wie z.B. diesen tollen, vielseiten Kleinkünstler:

(Musiker in der Fußgängerzone von Oslo)

Der war echt richtig gut. Auch wenn ich ihm seinen Schmuddel-Look nicht abkaufe, denn dafür war das Gesicht zu ordentlich gepflegt. Er hatte zwar den einen breiten Schnäuzer, war aber ansonsten frisch rasiert. Aber wie dem auch sei: die Musik war echt gut und der Kerl sehr lustig!

Zum Abschluss unserer Reise sind wir dann noch in eine Kirche gegangen. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendeine Kirche, sondern um den Osloer Dom (oder auch "Domkirken"). Die war sehr schön, nur fand ich die Deckenbemalung etwas kitschig. Die hat mich eher an einen Comic erinnert. Aber scheinbar gilt hier: andere Länder, andere Deckenbemalungen.

(der Altar des Osloer Doms)

(ein weiterer Teil des Doms)
So, das war es dann auch von meiner/unserer 4-tägigen Reise durch Norwegen. Denn jetzt hieß es nur: ab zum Zug und 6 1/2 Stunden quer durch Norwegen. Diese Fahrt soll angeblich auch ganz schön sein. Doch nach meiner letzten Zugerfahrung in Norwegen bin ich da etwas skeptisch - denn damals bestand die Fahrt überwiegend aus Tunneln. Ob es diesmal besser war, kann ich nicht wirklich beurteilen - es war draußen bereits völlig dunkel und somit konnte ich nicht sehen, ob es draußen etwas schönes zu sehen gab.

Oslo - Teil 2

Nachdem wir also den Vigelandsparken und die doch sehr abstrusen Skulpturen gesehen haben, ging es weiter. Nächstes Ziel: das Schloss der Königsfamilie.
Wie in England auch, gab es hier auch Wachen, die das Schloss "bewacht" haben. Meiner Meinung nach sind die aber wohl doch einfach nur Touristen-Attraktionen. Im Gegensatz zu den steifen Wachen in London dürfen diese aber mit den Leuten reden. Sie bewegen sich zwar auch nicht, aber immerhin reden sie. Das macht sie doch gleich etwas freundlicher und menschlicher.

(immer schön die Haltung bewahren)

(ein Pferdchen vor dem Schloss des Königs)

(und so sieht der Palast des Königs aus - irgendwie nicht allzu prunkvoll, selbst wenn man sich das Gerüst wegdenkt)

Im Anschluss daran ging es weiter in die Stadt hinein. Zunächst ging es zum Jura-Gebäude der Uni Oslo, welches wir zumindest mal kurz sehen mussten, da Ricardo und Jana beide Jura studieren. Von da aus ging es weiter zum "National Museum", in dem auch die Nationalgalerie war. Dort sind viele berühmte Gemälde ausgestellt, u.a. der "Schrei" von Edvard Munch. Eigentlich wollten wir auch dort reingehen, aber da man samstags Eintritt bezahlen musste und wir ja ein straffen Zeitplan hatten, haben wir uns dagegen entschieden.
Stattdessen ging es weiter durch die Stadt. Der nächste Stop war das Hard Rock Café, welches ich unbedingt abklappern musste, da ich ja die "Hard Rock Café"-T-Shirts sammel. Und da es ja mittlerweile mittags war und wir etwas Zeit eingespart haben, weil wir uns die Bilder von Munch & Co. nicht angeschaut haben, hatten wir zudem etwas Zeit für einen kleinen Snack.

(innerhalb des Hard Rock Cafés in Oslo)
Im Anschluss an unsere Mittagspause ging es weiter - aber das folgt dann im nächsten Teil...

Montag, 14. November 2011

Oslo - Teil 1

Auf einer Reise durch Norwegen darf natürlich auch nicht die norwegische Hauptstadt fehlen. Und um ehrlich zu sein, muss man auch sagen, dass Oslo die einzige "wirkliche" Stadt in Norwegen ist - alles andere sind wohl eher größere Dörfer oder Gemeinden.
Bereits der Flug nach Oslo war sehr schön, denn unser Flieger hob um 6.45 Uhr in Tromsø ab, was dort also ca. 2h vor Sonnenaufgang war, und landete um 8.40 Uhr in Oslo (also zu einer Zeit, zu der dort die Sonne bereits aufgegangen war). Was sagt uns das? Wenn man im dunkeln losfliegt und im hellen landet, sollte man die Sonne aufgehen sehen und genau so war es auch. Und nachdem ich hier schon so viele Sonnenuntergänge hochgeladen habe, wird es nun Zeit, auch mal einen Sonnenaufgang aus Norwegen zu präsentieren:

(Die letzten Minuten vor dem Sonnenaufgang über den Wolken.. Ja diese weißen Flecken sind Wolken und nicht Wasser oder Gletscher, wie wir es zunächst vermutet hatten.)

(Da geht sie auf - wie in einem Bilderbuch.)
Nachdem wir dann gelandet waren haben wir unsere mittlerweile neu-erlernten Fähigkeiten als Kurzzeit-Touris ausgenutzt. Was soll das heißen? Ganz einfach: Koffer schnappen, am Info-Schalter eine Stadtkarte schnappen, raus aus dem Flughafen, kurz überprüfen, welches der günstigste und schnellste Weg in die Stadt ist und los gehts. Auf der Fahrt ins Stadtzentrum den Reiseführer wälzen und die wichtigsten Punkte auf der Karte markieren. Dann eine Route überlegen, die auch realistisch machbar ist - da wir nach der Ankunft in der City knapp 5 1/2 Stunden hatten, musste das alles gut ausgetüftelt sein. In der City angekommen, ging es gleich in die Straßenbahn, die uns wieder ein paar Kilometer rausgefahren hat. Auf diesem Weg haben wir dann schon ein paar Sehenswürdigkeiten gesehen und wir wussten was uns im Laufe das Tages erwarten wird.
Unser erster Stop war dann der Vigelandsparken. Dies war ein schön großer Park, in dem ein Künstler namens Gustav Vigeland hunderte (!) von Stein- und Bronze-Skulpturen aufgestellt hat. Die Skulpturen selbst waren sehr liebevoll ausgearbeitet - nur muss man sagen, dass der Künstler wahrscheinlich völlig verrückt war. Zumindest waren die Skulpturen allesamt nackt und häufig auch in merkwürdigen/fragwürdigen Posen.
Aber wie schon zuvor: Bilder sagen mehr als 1000 Worte und deshalb gibt es hier wieder ein paar Bildchen.

(Bronzefigur im Vigelandsparken - ein sehr beliebtes Postkartenmotiv in Oslo)

(Was soll einem diese Skulptur sagen? Die Kinder haben ihre Mutter voll in der Hand, oder was?!)

(Das ist ein Teil des berühmtesten Ausstellungsstücks des Parks - einem großen Obelisken, bestehend aus sehr vielen nackten, ineinander verwrungenen Menschen.)

(1. Hilfe?! Oder ist die hier schon zu spät?)

(Hier sieht man wieder, was Norweger von Tieren und Artenschutz halten...)

(Selbst im kleinen Alter geht es schon los...)

(Was für Frauen kannte der Künstler??)

(Und was soll mir das sagen? Die Norweger können auch freundlich zu Tieren sein?!)

Ich glaube, das ist erstmal genug Schock für den Anfang. Wir haben uns danach jedenfalls in eine "normalere" Gegend von Oslo aufgemacht. Was uns da passiert ist bzw. was wir dort gesehen und erlebt haben, folgt im 2. Teil über Oslo!

Tromsø - die nördlichste Stadt der Welt - Teil 3

Am Freitag haben wir dann den nächsten Teil der Tromsø-Insel abgeklappert: die Universität. Für diejenigen von euch die es noch nicht wissen: im Laufe der Suche nach einer geeigneten Uni im Ausland hatte ich auch die UiT (Universitetet i Tromsø) in der Auswahl - und hätte es mit Bergen nicht geklappt, wäre ich wohl dort gelandet. Somit war es ja auch wichtig zu sehen, wo ich eigentlich gelandet wäre.
Wir sind also früh morgens aufgestanden um kurz nach Sonnenaufgang auf dem Uni-Campus zu sein. Dann sind wir ein bisschen über diesen flaniert und nachdem wir das meiste davon gesehen haben, sind wir zum Botanischen Garten abgedriftet. Der war etwas enttäuschend, da er sehr kahl war, aber eigentlich ist es ja auch nicht so verwunderlich: wir waren immerhin im November am Nordpol - da ist es eigentlich überraschend, dass dort überhaupt etwas wächst.

(die Flagge der Universität in Tromsø - diese wedelte mehrfach auf dem Campus-Gelände)

(ein Teil des Botanischen Gartens der Universität)

Im Anschluss an unsere Tour zur Uni und den Botanischen Garten, sind wir dann in die Stadt gefahren. Denn auch wenn diese relativ klein ist, haben wir an den ersten Tagen noch nicht alles gesehen. Eines der ersten Ziele von unserer zweiten Tour durch die City war die "Tromsø Domkirke" - quasi die erste Kirche unserer Tour, in die wir auch reingekommen sind. Denn die anderen Kirchen hätten alle Eintritt gekostet, was wir nicht wirklich eingesehen haben.


(Ricardo und ich, als Wachen des Königs)

(der Altar in der Domkirke von Tromsø)

Nach unserer Tour durch die Stadt sind wir noch in das Universitätsmuseum gegangen. Das war auch sehr schön, da man dort viele Sachen selbst machen konnte. Man konnte z.B. vor einem kleinen Seismographen auf und ab hüpfen und dadurch Mini-Erdbeben erzeugen, sich mit Hilfe eines Videospiels (ähnlich wie die Wii) oder auf einem Ergometer austoben und anschließend den Herzschlag laut anhören, verschiedenen Musikstilen zuhören und mit Hilfe des Pulses ablesen, welche Musik einem am besten gefällt, u.v.m. - leider haben viele Sachen nur zum Teil gut funktioniert, aber immerhin konnte man überhaupt etwas machen. Dadurch war das ganze nicht so langweilig. Denn sein wir mal ehrlich: nur von Ausstellungsobjekt zu Ausstellungsobjekt wandern und sich die einzelnen Texte durchlesen, ist häufig nicht so spannend. Zumal wenn man etwas wirklich genau wissen will, reichen die kleinen Informationsblätter auch nicht aus.

Nach unserer Tour zum Museum, sind wir nochmals in die Stadt gegangen - um auch die letzten Touri-Shops abzuklappern. Danach ging es dann zurück zum Campingplatz, wo wir noch ein letztes gemeinsames Abendessen gemacht haben und nebenbei uns mit einem sehr netten, wenn auch schwer zu verstehenden 82-jährigen Norweger unterhalten haben. Danach hieß es dann Sachen packen, denn am nächsten morgen mussten wir schon um 4 Uhr raus, um zur nächsten (und leider auch letzten) Station unserer Reise zu gelangen: Oslo.

Tromsø - die nördlichste Stadt der Welt - Teil 2

Am zweiten Tag in Tromsø haben wir dann gelernt, warum die Stadt auch "das Paris des Nordens" genannt wird (oder zumindest wurde). Der Name stammt aus dem Mittelalter. Denn damals (wie auch heute) hatte Tromsø einen Hafen, über den viel Handel betrieben wurde. Und ein Mal im Jahr sind dann die Männer aus Tromsø nach Deutschland und in andere Gebiete in Mitteleuropa gereist. Wenn sie von dort wiederkamen, haben sie ihren Frauen stets die neuesten Kleidungsstücke mitgebracht - sodass diese stets topmodern "gestyled" waren. Somit liefen in Tromsø stets die Schickimicki-Frauen des Nordens rum - so wie sonst halt nur in Paris. Eine Sache haben wir jedoch nicht so wirklich verstanden: warum es nur die Leute aus Tromsø geschafft haben, die neuesten Outfits zu besorgen. Ich meine, Bergen hat doch auch einen sehr bedeutenden Hafen (eigentlich sogar einen wichtigeren als Tromsø). Aber das werden wir wohl vorerst nicht erfahren... Die Informationen hierzu haben wir übrigens von einer Mitarbeiterin aus der "nördlichsten Glasbläserei der Welt" erhalten, die uns zudem auch bei der Herstellung neuer Glaswaren zugucken lassen hat. Also das war jetzt kein besonderes Privileg, da jeder, der will, dort zugucken darf - dennoch war es gut.

Zusätzlich zu den vielen kleineren Anekdoten über Tromsø haben wir auch erfahren, dass diese Stadt Ausgangspunkt für die meisten Expeditionen in die Arktis ist. Dabei gingen viele dieser Expeditionen Richtung Svalbeard (die Inselgruppe zu der auch Spitzbergen gehört). Um noch mehr darüber zu erfahren (und eine weitere Touristen-Attraktion abzuklappern) sind wir dann ins "Polaria" gegangen. Das war eine Mischung aus Museum und Aquarium. Aus unserer Sicht wurde dort aber wieder deutlich, dass es den Norwegern nicht wirklich um Artenschutz geht - die Becken für die Robben, sowie die Aquarien für die Fische waren unserer Meinung nach viel zu klein... Und zudem fand ich es sehr makaber, dass man dann im Souvenirshop, den es dort auch gab, zahlreiche Artikel, wie z.B. Stiefel, Geldbeutel, etc. aus Robbenfell kaufen kann. Quasi 20 Meter weiter ist der Pool in dem vier Robben zusammengefercht werden und dann wird denen dann im Laufe ihres Lebens das Fell über die Ohren gezogen und daraus dann Modeartikel gemacht. Einfach ekelhaft!

(wenn ich schon keinen echten Schnee finde, dann fahr ich halt im Museum mit dem Snowmobil)

Tromsø - die nördlichste Stadt der Welt - Teil 1

... zumindest die nördlichste Stadt der Welt mit mind. 50 000 Einwohnern! Das erstaunliche ist jedoch, dass diese 50.000 Einwohner sich auf einer Fläche von 2.500 qkm verteilen, was bedeutet, dass dort gerade einmal 20 Einwohner pro Quadratkilometer leben. Aber auch sonst gab es hier viel kurioses, wie die folgenden Berichte zeigen sollen.
Hier, in diesem Örtchen, immerhin die 9.-größte Stadt Norwegens und größte nördlich von Trondheim, haben wir 3 Nächte verbracht. Ursprünglich war unsere Überlegung diese Nächte zu nutzen, um ein weiteres Phänomen Norwegens (oder generell des Nordens) zu erleben: Nord- bzw. Polarlichter.
Nur leider hatten wir kein Glück. Und überhaupt verlief dieser Ausflug etwas anders als gedacht. So gab es in dieser Gegend kein Schnee (wir sind quasi am Nordpol, im November und es gab KEIN Schnee) und die Temperaturen waren mit 8-9°C auch wärmer als in Bergen (was ca. 1000 km südlicher liegt) oder Trondheim. Aber immerhin kamen wir zu einer Zeit in der man etwas anderes erleben konnte: sehr kurze Tage und sehr lange Nächte. So ging die Sonne dort oben erst um 9 Uhr auf und um 14 Uhr schon wieder unter. In zwei Wochen geht sie sogar gar nicht mehr auf und es bleibt mehrere Monate dunkel.
Es war echt erstaunlich zu bemerken, wie ungewohnt es ist, wenn es nachmittags um 15 Uhr schon finster ist. Vor allem fühlt sich dann 17-18 Uhr an, wie in Deutschland 22 Uhr - also schon spät am Abend.

(die "Ishavskatedral", d.h. Eismeerkathedrale - von außen sehr hübsch, von innen eher ein Gemeindehaus)

(Blick vom Tromsland auf die Brücke nach Tromsø)

(unsere Unterkunft - ein kleines "Gartenhäuschen" für 70 Euro die Nacht)
Untergebracht waren wir übrigens in einem kleinen Hüttchen auf einem Campingplatz in Tromsland. Dazu sollte ich vielleicht erstmal sagen, dass Tromsø selbst auf einer kleinen Insel liegt. Die Insel ist in drei Teile geteilt: im Westen liegt der Flughafen, im Nordosten die Uni und im Südosten das Stadtzentrum von Tromsø. Von diesem Zentrum aus gibt es eine Brücke zum Festland. Das Stadtgebiet das unmittelbar am Ende der Brücke ist, nennt sich Tromsland. Wir hatten uns dort ein Hüttchen gemietet - für 70 Euro die Nacht, was für norwegische Verhältnisse zwar eine günstige Unterkunft ist, aber wenn man bedenkt, dass das Teil kleiner war als die meisten Gartenhäuschen in einem Schrebergarten in Deutschland, dann ist das einfach nur Abzocke. Die Mitarbeiter auf dem Campingplatz waren aber dafür sehr freundlich und hilfsbereit. So konnten wir uns dann auch vor Ort Geschirr ausleihen um überhaupt etwas zu kochen. Wir wussten vorher nicht, dass es wirklich wie beim Zelten ist, dass man ALLES selbst mitbringen muss. Aber wie gesagt, uns wurde geholfen und somit war es da auch sehr annehmbar.
Außerdem wollten wir ja auch nicht die ganze Zeit in dem Hüttchen verbringen, sondern Tromsø erkunden. Nach einer ersten kurzen Wanderung durch die City und einem Zwischenstopp bei der Touristeninformation hat es uns am ersten "richtigen" Tag in die nördlichste Bierbrauerei der Welt verschlagen. Normalerweise gibt es dort täglich eine Führung durch die Brauerei mit anschließender Verkostung, nur wird leider in der Zeit vor Weihnachten statt Bier ganz viel Cola hergestellt - die Brauerei ist angeblich der Cola-Lieferant für den ganzen Norden von Norwegen, Schweden und Finnland. Somit haben wir uns die Tour gespart und sind direkt zur Bierverkostung übergegangen - wir haben quasi einen Zwischenstopp an der Bar gemacht:

(Das älteste Pub der nördlichsten Stadt der Welt - die "Ølhallen" bzw. "die Bierhalle")

(das Pub war sehr geschmackvoll eingerichtet - und das sogar passend zum Nordpol)


(tolle Ansage in einem Land, in dem Bier doch deutlich teurer ist als Wasser)

Trondheim

Letzten Mittwoch ging es mit zwei weiteren deutschen Austauschstudenten, Jana und Ricardo, auf eine 4-tägige Reise durch Norwegen.  Das 1. Ziel unserer Reise war Trondheim - die viertgrößte Stadt Norwegens und zugleich die Stadt mit der nördlichsten mittelalterlichen Kathedrale der Welt.
Wir hatten zwar nur 4 Stunden Zeit um diese schöne Stadt zu erkunden, aber das hat gereicht um einen sehr guten Eindruck zu hinterlassen. Die Innenstadt ist nicht groß, aber sehr schön. Vor allem gibt es hier sehr viele, gut erhaltene Gebäude aus längs vergangen Zeiten.
Da wir nicht so viel Zeit hatten, haben wir uns einfach ein paar der schönen Ecken angeschaut. Das Gute war, dass unsere 4 Stunden (11 bis 15 Uhr) genau in der Zeit des Tages lagen, in der man auch Tageslicht hatte. Da die Stadt aber schon etwas nördlicher ist, stand die Sonne selbst mittags um 12 sehr niedrig - vergleichbar mit spätem Nachmittag in Deutschland.
Ansonsten will ich eigentlich nicht wirklich viel zu dem Aufenthalt sagen, da Bilder ja bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen. Und genau deshalb, lass ich einfach ein paar Bilder für mich sprechen:

(der Nidarosdom - die weltweit nördlichste Kathedrale des Mittelalters)

(der Friedhof neben der Kathedrale)

(Blick von der alten Stadtbrücke von Trondheim - hat ein bisschen was von Amsterdam)

(das ist ein kleines Elektroauto - davon gab es überraschend viele in Trondheim)

(der angeblich letzte Wikinger - irgendwie bezeichnend, dass heutzutage selbst die Möwen einen Sch*** auf ihn geben)

Familienbesuch - Teil 4

Am Montag war ich dann vormittags in der Uni. Im Anschluss daran haben wir uns dann in der Stadt getroffen und sind zusammen durch die Stadt, sowie die Geschäfte der Bryggen gewandert.
Nachdem wir das abgearbeitet hatten, ging es zurück nach Fantoft, denn die letzte wichtige Sehenswürdigkeit von Bergen musste auch noch abgeklappert werden: Gamlehaugen (der Sitz der Königsfamilie).

(Luci vor dem Königsschloss in Bergen - Gamlehaugen)
Somit sind wir dann dorthin und haben noch einen letzten schönen gemeinsamen Spätnachmittag dort verbracht. Wir haben uns auch im Angeln versucht - aber das war eher als Ablenkung nebenbei gedacht, als wirklich Essensbeschaffung. Und immerhin konnten wir den königlichen Fjord von einer Socke und einem Einweggrill befreien.
Abends gab es dann was schönes aus dem Wok: quasi eine Gemüsepfanne mit Reis und Hähnchenfleisch. Unser letztes gemeinsames Essen für die nächste Zeit - aber Weihnachten bin ich ja dann wieder zu Hause!

Zum Dienstag bleibt mir dann nicht mehr viel zu sagen. Da sind wir dann zusammen zum Flughafen. Und nachdem Mama und Luci wieder los sind, durfte ich mich in meine Uni-Aufgaben stürzen (für die nächsten 7 Tage). Denn dann wartet das nächste Highlight - welches natürlich auch hier im Blog folgen wird!

Familienbesuch - Teil 3

Nach der verrückten Bergwanderung ging es dann zurück nach Fantoft. Da haben wir dann erstmal zusammen schön Esses gekocht: (mexikanische) Tacos mit Hackfleisch, roten Bohnen, Mais, Salsa, Salat, Käse und Sauerrahm. Endlich mal wieder ein schönes Abendessen mit Luci und Mama.

Am Sonntag haben wir uns dann eines der zahlreichen Museen von Bergen angeschaut - das Universitätsmuseum. In diesem sind Fakten über die Geschichte von Bergen, zahlreiche Steine und Mineralien, sowie viele Tiere ausgestellt. Auch dieser Ausflug war ganz gut - und da Bergen ja eine sehr kulturelle Stadt ist, sollte man wenigstens eines der Museen sehen (wenn man schon nicht in die Philharmonie oder ein Konzert geht).
Im Anschluss an das Museum haben wir noch einen Stadtrundgang gemacht - dabei ging es natürlich auch über die Bryggen (DIE Sehenswürdigkeit von Bergen) und den Fischmarkt. Auf letzterem haben wir uns dann auch kurz verpflegt - mit einem Lachs- und einem Walfischbrötchen. Es war mein erster Wal in meinem Leben und ich muss sagen: es war wahrscheinlich auch der letzte. Es gibt echt keinen Grund, Wale zu jagen/fischen - die schmecken ja mal überhaupt nicht!

(einer der interessanteren Fische auf dem Fischmarkt in Bergen)
 Am Abend sind wir dann noch kurz zu der Stabkirche von Fantoft gegangen (über die hab ich auch in einem meiner ersten Blogs berichtet). Aber das war auch nur ein kurzer Spaziergang um nochmal Hunger zu bekommen - denn am Abend gab es leckere, selbstgemachte Pizza!

Familienbesuch - Teil 2

Da am Samstag das Wetter trocken blieb, haben wir beschlossen eine der Besonderheiten von Bergen zu erkunden: das Lyderhorn (das ist einer der 7 Berge von Bergen). Und man kann ja schließlich nicht nach Bergen kommen, ohne auf einen der Berge zu klettern. Da ich mittlerweile 3 der 7 Berge zweimal erklommen hatten und ich von anderen Austauschstudenten gehört habe, dass dieser Berg sehr schön sein soll, entschlossen wir uns für diesen. Also sind wir rein in die Bybanen und danach in den Bus bis zum Fuß des Berges. Von dort aus mussten wir dann erstmal sehen wo es lang ging. Auf einer Karte neben der Bushaltestelle war eine Beschreibung für den Weg nach oben angedeutet - und somit haben wir den dann auch genommen. Das einzig komische war, dass auf dem Plan nichts von "Lyderhorn" stand - aber da ein Berg ja nur eine Spitze haben kann, sind wir dennoch erstmal diesen Weg nach oben gegangen.
Ich muss sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Der Weg nach oben war sehr schön und historisch interessant. Dieser Berg war nämlich während des 2. Weltkrieges ein Teil der Verteidigungsanlage der Deutschen - und die Reste davon sieht man auch noch heute (siehe folgende Bilder).

(auf dem Weg nach oben - links ist scheinbar eine Art Schutzmauer für Schützen o.ä.)

(was man halt auf einem normalen Berg so alles findet... ein LOCH!)
Nachdem wir einen Teil des Berges erobert hatten, kamen wir zu einer Aussichtsplattform von der man dann die Golden Gate Bridge von San Francisco sehen konnte - zumindest sah die Brücke so aus. Langsam wird es echt merkwürdig: Bergen hat die Golden Gate Bridge, Florida (so heißt die Haltestelle neben meinem Informatik-Gebäude), Montana (ein Stadtteil von Bergen), Beverly Hills (eine Häusergruppe in der Nähe des Ullriken). Bin ich etwa doch in den USA gelandet? Man weiß es nicht...

(im Hintergrund ist ein Teil der Golden Gate Bridge zu sehen - ok, ich weiß die ist hier nicht rot und sieht vielleicht auch nicht ganz so toll aus wie die in San Francisco, aber toll ist sie trotzdem)

(ein weiterer Teil der Verteidigunsanlagen aus dem 2. Weltkrieg)

(endlich wieder ein Urlaub mit meiner Mama)

(und Luci hatte auch seinen Spaß)

Als nächstes sind wir dann noch ein Stück weiter auf den Berg - denn wir müssen ja den Gipfel erreichen. Nur irgendwie gab es keinen richtigen Gipfel und auch kein Buch (also so eins, in dem man sich dann schön eintragen kann). Da ist doch irgendwas faul an der Sache. Immerhin gab es da oben nochmal eine Übersichtskarte - nur irgendwie stand das Lyderhorn dort nur am Rand der Karte (zwei der Wege führen scheinbar zum Lyderhorn). Somit war dann unsere Überlegung, dass wir wohl doch noch nicht auf dem richtigen Berg waren, sondern der horn-förmige Berg gegenüber das Lyderhorn sein müsste. Nur wie kommt man jetzt dahin? Ganz einfach, wir folgen einfach Lucas querfeldein von Berg zu Berg - weit abseits der Wege. Das war nun ja "sehr interessant", aber weder meine Mama noch ich haben einen besseren Weg in der Nähe gesehen. Und so schlimm war es auch nicht. Es war zwar etwas ungewohnt so querfeldein durch Gestrüpp und sumpfige "Steppe" zu wandern, aber nach ungefähr einer weiteren Stunde haben wir dann auch die Spitze vom wirklichen Lyderhorn erreicht. Da haben wir dann kurz Pause gemacht und uns in das tolle Gipfelbuch eingetragen.

(wie gesagt: wir hatten alle viel Spaß)

 Nun mussten wir uns aber überlegen wie wir wieder runterkommen.. Der letzte Teil des "Weges" nach oben war ja sehr merkwürdig und nochmal muss das ja echt nicht sein. Aber so richtig gibt es hier oben eigentlich KEINEN Weg. Also haben wir kurz überlegt, wo wir hin müssen (das war offensichtlich die Bushaltestelle) und in welche Richtung diese liegt. Einen Weg gab es eh nicht und somit gehen wir halt einfach den kürzesten Weg in die Richtung, in die wir wollen.
Im Nachhinein betrachtet war das echt sehr bescheuert: weil in diese Richtung kam nie ein Weg und diesmal war das Gestrüpp noch dichter und der Weg noch steiler als auf dem letzten Teil nach oben. Aber umkehren wollten wir auch nicht mehr. Die Tour nach unten war somit ein echtes Erlebnis, aber wie man sieht - ich schreibe einen Blog darüber, also haben wir es alle gut überstanden!

Das Fazit zu dieser Tour von meinen zwei Gästen: "Wir waren zwar vorher schon auf (deutlich höheren) Bergen in Österreich, aber so eine Bergwanderung ist doch etwas ganz anderes/besonderes."

Familienbesuch - Teil 1

Am letzten Oktoberwochenende hab ich zum zweiten Mal während meines Semesters hier in Bergen Besuch aus der Heimat bekommen. Diesmal kamen meine Mama und mein Bruder zu Besuch. Somit bot sich die Frage, wie zeigt man Bergen innerhalb von 3 1/2 Tagen... Im Nachhinein würde ich sagen, haben wir das echt gut gemeistert. Aber fangen wir vorne an.
Am 28.10. sind meine beiden Besucher nachmittags in Bergen gelandet. Nach einer kurzen, etwas über einstündigen Fahrt vom Flughafen in mein Domizil in Fantoft gab es als erstes schöne Geschenke von meinen Gästen: Schokolade, Wurst, Käse, Bier, Sekt, Rum, Weihnachtsknabbereien, ... (der erfahrene Leser weiß, welche dieser Geschenke besonders toll sind - da es sie hier nur für seeeeehr viel Geld gibt). Echt herrlich - endlich wieder eine große Vielfalt an leckeren Nahrungsmitteln! Wenn ich daran denke, freu ich mich gleich nochmal darüber. Aber wie bereits zuvor erwähnt, wollte ich ja eigentlich eher meine vorübergehende Wahlheimat zeigen. Somit ging es dann auch wieder zurück in die Stadt. Dort war nämlich an diesem Abend ein Koch-Wettbewerb verschiedener Mannschaften - bestehend von Ausländern. Somit hatten wir die Möglichkeit gratis (!!!) die kulinarischen Besonderheiten der spanischen, indischen, chinesischen, französischen, japanischen, ... Küchen zu konsumieren. Das war echt lecker. Da es gratis war, war es natürlich auch voll, sodass man leider nur langsam voran kam und auch nicht an jedem Stand etwas abbekam, aber das war am Ende egal, denn wir waren satt und das Essen war gratis und lecker. Im Anschluss daran sind wir dann noch ein bisschen durch Bergen bei Nacht gewandert - wir mussten ja das Essen erstmal verdauen.
Wie es weiter ging -> siehe nächster Teil...