Sonntag, 16. Oktober 2011

Die kulinarischen Besonderheiten von Norwegen

Hierzu wollte ich schon länger einen Bericht verfassen und jetzt schaff ich es auch endlich! Denn nach meinen ersten Tagen im Norwegischkurs und auch im Supermarkt hatte ich meine ersten Zweifel was das kulinarische Leben hier angeht. So trinken die Norweger gerne "Øl" (ausgesprochen Öl). Glücklicherweise hat sich rausgestellt, dass das diesmal nichts mit dem deutschen Wort Öl zu tun hat, sondern einfach der norwegische Begriff für "Bier" ist.
Desweiteren hab ich eigentlich die Erfahrung gemacht, dass man viele norwegische Wörter entweder von deutschen oder von englischen Begriffen ableiten kann. Nur leider führt das hin- und wieder auch zu Problemen, nämlich genau dann, wenn hier in Norwegen beide Begriffe existieren, wie die folgenden Beispiele zeigen: Die Norweger essen zum Beispiel "lunsj" (ausgesprochen wie das englische "lunch"), aber sie essen auch "middag" (klingt ja wie Mittag). Nur ist es so, dass "lunsj" der Begriff für einen kleinen Snack zur Mittagszeit ist und "middag" dann das warme Essen - egal ob mittags oder abends.
Noch lustiger wirds, wenn man in den Supermarkt geht und vor der Wahl zwischen "juice" (genau wie im engl.) oder "saft" (wie im deutschen) steht. Dabei ist das norwegische "juice" dann aber wirklich Saft, hingegen ist das norwegische "saft" nichts weiter als Sirup. Da der auf den ersten Blick jedoch deutlich flüssiger ist als in Deutschland kann man sich da schonmal vertun...

Es gibt hier immer wieder solche Missgeschicke, aber das waren jetzt die, die mir spontan einfielen. Zum Abschluss hier noch wieder ein paar Fotos. Das erste ist ein Bild von einem Restaurant in Bergen - warum ich das hier reinstelle, wird bestimmt klar, wenn man sich den Namen anschaut.
Das zweite Bild war dann der erste "Kuchen" den wir hier selbstgebacken haben - quasi ein Zimtrollenkuchen, als Geburtstagskuchen für Laura. Hat auf alle Fälle gut geschmeckt :-)

(endlich, ich hab mein eigenes Restaurant)

(Happy birthday to you, happy birthday to you, ... - Kerzen gab's leider nicht bzw waren viel zu teuer)

Sognefjord in a nutshell

"Sognefjord in a nutshell" hieß unser Programm für den letzten gemeinsamen Tag in Bergen. Für diejenigen, die nicht wissen was das bedeuten soll, hier eine kurze Erklärung: der Sognefjord ist ein Fjord, der ca. 1-2h nördlich von Bergen beginnt und einen wunderschöne Aussicht bietet. Und der Teil "in a nutshell" bedeutet nichts weiter als ein Ausflug, bei dem man "alles Wissens- bzw. Sehenswerte" auf einmal gezeigt bekommt. In unserem Fall hieß das dann folgendes:
Morgens um kurz nach 10 Uhr ging es mit der Bahn von Bergen nach Myrdal. Das ganze hat 2h gedauert und wir können jetzt immerhin auch behaupten, dass wir in Norwegen Bahn gefahren sind.
Myrdal liegt übrigens auf der Strecke Bergen-Oslo (ist eh die einzige Bahnstrecke von Bergen aus) und befindet sich in ca. 1000m Höhe.
In Myrdal sind wir dann in die Flåmbahn eingestiegen, mit der wir dann 1h nach Flåm gefahren sind. Flåm liegt direkt am Sognefjord (und ist somit nur 2-3m über dem Meeresspiegel) und die Tour dorthin soll "eine der schönsten Bahnstrecken der Welt sein". Klar war der Ausblick schöner als eine Tour mit der Bahn durch Wattenscheid oder Duisburg, aber ob ich das dann gleich als eine der schönsten Bahnstrecken der Welt anpreisen würde, wage ich zu bezweifeln.
In Flåm hatten wir dann ein paar Minütchen Zeit bevor es weiter ging und somit haben wir die Touri-Läden erkundet. Sehr viel mehr gabs in dem kleinen Örtchen eh nicht zu sehen. Und kurze Zeit später ging es dann auch mit nem "Expressboat" weiter. Das Schiff war echt ganz nett und die Aussicht einfach der Hammer! Echt sehr schön, aber davon könnt ihr euch gleich wieder selbst überzeugen. Übrigens war unsere Bootstour die letzte, die in diesem Jahr angeboten wurde (30.09. war halt Ende der Saison) und somit wurden wir in den "größeren Häfen" von lustigen "Seemännern" mit einem Ständchen empfangen und verabschiedet. Außerdem gab es eine leckere und cremige Torte - und das alles im Preis mit inbegriffen. Als ich dann ein paar Tage später einem anderen Austauschstudenten von unserer Tour erzählt habe, wurde er schon etwas neidisch, denn als er die Tour gemacht hatte, gab es weder die Ständchen noch die leckere Torte.
Aber wie gesagt, das beste war einfach die tolle Aussicht (einerseits Berge und Fjord, andererseits dann dazu der schöne Himmel und gegen Ende der 5-stündigen Heimfahrt auch der Sonnenuntergang). Alles in allem war es somit ein schöner letzter gemeinsamer Tag, an den man sich auch gerne und lange erinnern kann.
Wie gewohnt gibt's hier jetzt auch für euch ein paar schöne Bilder von der Tour:

(auch in Flåm gibt's die tollen Trolle)

(Abfahrt mitm Boot)

(Ausblick vom Boot)

(und so sieht das Boot von innen aus - echt ganz angenehm)

(hmm.. lecker, gratis essen!!)

(und wieder ein Ständchen)

(also mir fehlen da die Worte - wobei: einfach herrlich)

(der Anfang vom Sonnenuntergang)
(zu zweit in den Sonnenuntergang - ja es war KALT!! Aber trotzdem seeeehr schön!)

(Sonnenuntergang hinterm Berg)

(da sieht man auch endlich mal die Sonne)

(ein schönes Panorama)

(und da ist die Sonne weg)

Wanderung auf den Ulriken

Am vorletzten Tag von Lauras einmonatigem Besuch hier in Bergen sind wir dann auch auf den Ulriken gewandert. Das ist der höchste Berg hier in Bergen und die ganzen Touri-Hefte behaupten immer: "du warst nicht in Bergen, wenn du nicht auf dem Ulriken warst". Ich war da ja schon am Anfang einmal, aber so haben wir dann jetzt wenigstens auch zu zweit all die Berge nochmals erklommen, die ich in dem einen Monat vor Laura bereits erklommen habe. Glücklicherweise waren wir uns nach den Touren über die Berge einig:
Der Ulriken ist schon sehr interessant, zumal man da auch viel zu sehen kriegt und auch eine ganze Weile wandert.
Der Fløyen ist eher was, um mal auf die schnelle einen schönen Überblick über Bergen zu bekommen.
Der Løvstakken ist wahrscheinlich der beste Berg von diesen dreien, denn im Gegensatz zu den anderen ist er erstens keine Touri-Attraktion - es ist wirklich noch ein schöner Berg und es gibt keine Möglichkeit diesen mit einer Seilbahn oder ähnlichem zu erreichen. Außerdem hat man von diesem Berg einen guten Rundumblick über Bergen - man sieht die City und den Hafen, man sieht die Gegend um Fantoft (das Wohnheim der Austauschstudenten) und Gamlehaugen (die königliche Residenz) und man sieht auch Flesland (Flughafen) und das Meer. Der Berg gibt halt einen wirklichen Rundumblick über Bergen.

Aber wir waren ja nun auf dem Ulriken. Im Gegensatz zu meiner letzten Tour dort hoch, waren diesmal Teile des Weges sehr matschig, was jedoch nicht verwunderlich ist, denn die Tage (und Wochen) davor hat es mehr oder weniger ununterbrochen geregnet. Der September ist hier halt der regenreichste Monat des Jahres. Aber wie man auf den folgenden Bildern bestimmt gut sehen kann, hatten wir uns einen sehr schönen Tag für die Tour ausgesucht.

(kurze Fotopause nach ungefähr 1 Stunde Wanderung)

(GESCHAFFT! Wir sind oben angekommen - aber hier ist's jetzt auch etwas frischer/windiger.)

(ein schöner Anblick)

(von wegen "alle Wege führen nach Rom"... diejenigen, die das behaupten waren noch nie aufm Weg zum Ulriken)

Bergen bei Nacht

Ich weiß, ich hab mich lange nicht mehr gemeldet, aber dafür gibt's jetzt wieder einiges zu lesen. In den nächsten Berichten werd ich erstmal noch die restlichen Aktivitäten vom September online stellen - also die Zeit als ich mit Laura noch rumgereist bin.
Einen der Abende sind wir auf den Fløyen gewandert. Das ist ein kleiner Berg der direkt in der Innenstadt von Bergen beginnt. Wir hatten eigentlich gehofft einen Sonnenuntergang zu sehen, aber an dem Tag gab es scheinbar nur Wolken und danach Nacht. Aber so gab es zumindest schöne Fotos von Bergen bei Nacht:

(Blick vom Fløyen auf die City und das Hafengebiet von Bergen)

(Blick vom Fløyen auf "Florida" und den Løvstakken)

(nochmals Blick auf die City - etwas später)

(die Touri-Attraktion schlechthin -> das Hafengebiet rund um die Bryggen)

(die Schöne und das Biest?!)