Donnerstag, 22. September 2011

Abschied aus Stryn

Am Samstag hieß es dann Abschied nehmen. Aber wie schon bei der Ankunft, war auch die Abfahrt relativ locker. Denn wir mussten nicht einmal mehr den Vermieter aufsuchen, sondern brauchten bei der Abfahrt den Schlüssel einfach im Ferienhäuschen stecken lassen... Wirklich sehr einfach.
Dann ging es mit Sack und Pack los. Zuerst mussten wir von unserem Häuschen wieder den tollen Berg hoch zur Hauptstraße, dort auf den Bus warten, mit diesem dann bis ins Zentrum von Stryn, nochmals umsteigen und dann ging es los. Durch dieses ganze Prozedere waren wir erst knapp 2 Stunden nachdem wir unser Hüttchen verlassen hatten auf der anderen Seite des Fjordes angekommen. Und insgesamt hat unser Heimweg wiedermal ewig gedauert (für knapp über 300km ungefähr 9 Stunden). Aber auch diesmal wurden wir wieder mit einer sehr schönen Landschaft entschädigt.

Ach und bevor ich es vergesse. Am Abend vor der Abfahrt hatten Laura und ich nochmal die Annehmlichkeiten unseres Hüttchens ausgekostet und sind mit dem Ruderboot raus auf den Fjord. Da waren wir dann zunächst baden (auch wenn es wirklich ar***kalt war) und danach nochmal für ungefähr 30 Minuten angeln. Die Angel hatte ich ja eigentlich nur mitgenommen um die Zeit zu überbrücken bis meine Mitfahrerin sich ins Wasser traut, aber das ging dann doch schneller als erwartet. Aber scheinbar sollte an dem Tag alles anders sein als erwartet, denn nachdem ich eine ganze Woche lang keinen Fisch im Fjord zu sehen bekommen habe (zumindest nicht in der Nähe meiner Angel), hatten in diesen 30 Minuten gleich 3 Fische angebissen. Zwei davon haben wir zwar wieder zurück in den Fjord geschmissen, da sie nicht wirklich groß waren, aber immerhin hatten wir am Ende noch einen Fisch als kleine Beilage zum Abendessen. Und nicht zu vergessen: ich habe endlich auch in diesem Fjord etwas geangelt :-)

Und nun zum Abschluss dieses "Urlaubs-Tagebuchs" ein paar weitere Impressionen:

(zwei glückliche Urlauber)

(Sonnenuntergang über unserem Fjord)

(auf dem Rückweg - vom Bus auf unseren Fjord)

(auf dem Rückweg aus dem Bus - nicht mehr UNSER Fjord)

(Sonnenuntergang - von der Fähre aus)

Gletscherwanderung

Das Highlight unseres Urlaubs haben wir uns für den letzten Tag aufgehoben. Da ging es auf einen Gletscher. Dazu mussten wir zwar sehr früh raus, aber es hat sich wirklich gelohnt.
Nachdem wir mit 2 Bussen innerhalb von ca. eineinhalb Stunden ins knapp 15km entfernte Loen gefahren sind und dort von unserem Tourguide abgeholt wurden, ging es zunächst auf einen Zeltplatz in der Nähe des Gletschers. Dort haben wir die weiteren Teilnehmer der Gletschertour (zwei weitere Pärchen) kennen gelernt, unser Guide hat uns vorgewarnt worauf wir uns gefasst machen müssen und natürlich hat er erstmal ordentlich abkassiert.
Danach ging es dann nochmals ins Auto und wir sind weitere 15km bis hoch in die Berge gefahren. Auf dem Weg dahin sind wir einen schmalen und steinigen Bergweg hochgefahren. Am Wegesrand (und hin und wieder auch direkt auf dem Weg) haben wir dann immer mal wieder ein paar nette Schafe entdeckt, die es sich dort oben in den Bergen scheinbar gemütlich gemacht haben.

(das BaseCamp - unser Startort)


Nachdem wir dann oben angekommen sind, sind wir noch knapp 10 Minuten gewandert, bis wir zu einem "Base-Camp" kamen (siehe oben). Dort hatten wir dann zum letzten Mal die Möglichkeit auf Klo zu gehen. Anschließend haben wir unsere komplette Ausrüstung bekommen und uns wurde gezeigt, wie wir diese anziehen.
Zu dieser Ausrüstung gehörten: ein Klettergurt (so wie man ihn auch beim Klettern an irgendwelchen Kletterwänden bekommt), einen Helm (der ziemlich dämlich auf meinem großen Kopf aussah - wie man wahrscheinlich auch auf den Fotos weiter unten gut erkennen kann), ein paar Spikes, die man sich unter die Schuhe zieht, sodass man auf dem Eis nicht rutscht und zuguterletzt eine Eisaxt - diese sollte jedoch mehr als Wanderstab missbraucht werden (außer bei mir, da ich sonst eine sehr unnormale Körperhaltung hätte einnehmen müssen - ähnlich wie der Glöckner von Notre Dame).
Wie das ganze dann aussieht, wenn man die Sachen angezogen hat, wird hier stilvoll präsentiert:

(Winterkollektion 2011)

Nachdem wir uns dann alle vollständig angezogen hatten, durften wir dann erstmal wieder wandern, denn nun mussten wir ca. 45 Minuten durch die Natur stapfen, bis wir endlich beim Eis ankamen. Aber sowohl diese Landschaft, als auch der Gletscher sahen sehr eindrucksvoll aus, wie man hoffentlich auch auf diesen drei Fotos erkennen kann:

(ich hab ja bereits gesagt, dass der Helm mir nicht steht)

(hier sieht man einen Teil des Gletschers)
(direkt neben dem Gletscher)

Nachdem wir nun endlich beim Eis angekommen waren, konnten wir dann auch loswandern. Dazu haben wir unsere Spikes angezogen und wurden anschließend wie bei einer Karawane aneinandergebunden. Angeblich aus Sicherheitsgründen (wenn einer fällt, dann fallen die anderen mit... äh ich meine natürlich, dann fangen diese den Fallenden auf), aber meine Theorie ist einfach: das sieht lustiger/bescheuerter aus und man kommt nicht so schnell voran.

Jedenfalls sind wir dann in einer schönen Karawane am Gletscher hochgewandert. Dazu wurde uns jedoch gesagt, dass wir immer darauf achten sollen, den ganzen Fuß aufzusetzen und nicht auf den Zehenspitzen oder den Seiten des Fußes den Berg hochzukommen. Das macht man zwar an normalen Bergen hin und wieder, da man hier jedoch auf die Spikes angewiesen ist, soll man sich wirklich mit dem kompletten Fuß ins Eis einarbeiten.
Auf dem Weg nach oben, kamen wir an ein paar interessanten Schluchten vorbei, was echt faszinierend war. Nur leider konnte man auf dem Gletscher nicht ganz so viele Fotos machen, da sonst alle anderen auch immer warten mussten. Deshalb haben wir uns darauf beschränkt Fotos nur dann zu machen, wenn wir auch wirklich alle in Ruhe standen.
Hier jetzt ein paar weitere Eindrücke:

(Blick vom Gletscher ins "Tal")

(unmittelbar nach der Gletscherwanderung)

(Paparazzi on Ice)
(Blick von einem Eisspalt auf den Bergsee)

(Mittagspause auf dem Gletscher)


(zufriedene Bergsteiger)


(nochmals der Gletscher)

(Laura vor dem Gletscher)

(hier ist ein schöner Bach direkt vom Gletscher)

Übrigens hier noch ein paar kleine Fakten zu dem Gletscher: wir waren zwar nur auf einem kleinen Ausläufer des Gletschers, aber insgesamt hat er eine Größe von knapp 400qkm, was einer Fläche einer Großstadt wie z.B. Paris entspricht. Und laut Internet ist der Gletscher somit der weltweit größte Gletscher auf dem Festland.

Wie gesagt, war das echt ein tolles Erlebnis - und in diesem Fall würde ich sagen, waren die hohen norwegischen Preise sogar mal wirklich berechtigt!

Sonntag, 18. September 2011

Geirangerfjord

Am Donnerstag mussten wir uns wieder früh aufmachen, denn wir wollten den Tag nutzen und den Geirangerfjord erkunden. Dieser steht auf der Liste der Weltkulturerbe und war somit eine Reise wert.
Leider mussten wir feststellen, dass in Norwegen in der "Nebensaison" quasi alles dicht ist. Auf Grund der schlechten Verkehrsanbindung mussten wir ca. zweieinhalb Stunden in Hellesylt verbringen bis unsere Fähre abfuhr. Aber wie eben angedeutet, war dort während der Nebensaison ALLES geschlossen, wodurch das warten relativ langweilig war.

Die Fahrt über den Geirangerfjord selbst war dann zwar ganz ok, aber nicht das erwartete Highlight. Hier sind ein paar der besseren Fotos von dieser Fahrt:

(kurz nach der Abfahrt aus Hellesylt)

(Blick von der Fähre auf die "7 Schwestern" - ein Wasserfall mit 7 Armen)

(Troll in Geiranger)

Wir waren mit der Fähre über den Fjord gefahren - bis zu dem Ort, der zugleich Namensgeber für den Fjord war: Geiranger.
Dieser Ort ist nicht nur Namensgeber, sondern auch Beginn des "Trolllandes" (wie man am obigen Foto erkennen könnte). Denn viel bekannter als die Wikinger in Norwegen sind hier die Trolle.
Warum das so ist, weiß ich nicht wirklich...

Die ersten Tage am Nordfjord

Die ersten Tage in unserem Urlaubsort haben wir sehr entspannt angehen lassen. So haben wir z.B. den Sonntag genutzt um unser Ruderboot zu testen und den Fjord (sowohl vom Boot aus, als auch vom Ufer) auf Fische zu untersuchen. Resultat: KEINE Fische vorhanden.

(kläglicher Versuch, leckeres Essen zu organisieren)

Somit blieb uns wesentlich mehr Zeit, die schöne Aussicht zu genießen:

(Blick von unserem Ufer auf den Nordfjord)

(weiterer Blick von unserem Ufer)


Am Montag sind wir dann ins 4km entfernte Stryn gewandert und haben uns dann mal über Touri-Aktivitäten informiert und neues Essen gekauft. Auf dem Weg in das Örtchen konnten wir dann weiterhin die schöne Landschaft genießen:

(Blick von der Straße auf den Fjord und die Berge)

(Laura vorm Fjord)

Nachdem wir dann fleißig eingekauft haben, haben wir abends ein gemütliches Lagerfeuer gemacht:

(Stockbrot/Knüppelteigbrot überm "Lagerfeuer")

Am Dienstag sind wir nach Nordfjordeid gefahren. Das war ein kleines ruhiges Örtchen, indem man dann auch mal ein wenig "shoppen" konnte (nicht vergleichbar mit shoppen in Deutschland).
Vor einem der Geschäfte haben wir dann dieses Schmuckstück entdeckt:

(Käfer in Nordfjordeid)

Am Mittwoch haben wir nochmals Stryn erkundet und uns für die letzten 2 Urlaubstage erholt.

Aufbruch nach Stryn (am Nordfjord)

Nachdem ich mich jetzt länger nicht mehr gemeldet habe, wird es Zeit hier mal wieder was zum Besten zu geben. Seit 2 Wochen bin ich hier nicht mehr alleine, sondern mein Hasi ist jetzt auch hier :-)

Leider hat sie seeeeehr schlechtes Wetter mit nach Bergen gebracht und somit haben wir uns dann für die letzte Woche in ein kleines Ferienhäuschen verkrochen. Ja, ich weiß, dass ich eigentlich in die Uni müsste, aber da die hier ja eh alle mit Büchern lernen und ich auch etwas von Norwegen sehen wollte, war das schon ok.
Somit haben wir uns dann letzte Woche Samstag auf in das 300km entfernte Stryn gemacht - der Bus hat für diese kurze Strecke auch "nur" 7 Stunden gebraucht. Doch bevor wir losgefahren sind, haben wir unser neues Ritual (ein kleines bisschen Handwerkeln vor größeren Reisen) fortgesetzt. Wir haben uns nämlich 15 Minuten vor der geplanten Abfahrt in Fantoft aus unserem Zimmer ausgesperrt und mussten erstmal in mein Zimmer einbrechen. Da das ganze Wohnheim ja ein Hochsicherheitstrakt ist, ging das aber glücklicherweise relativ fix und da wir ja einen 30 Minuten-Puffer eingeplant hatten, haben wir den Bus auch noch rechtzeitig erwischt.

Nachdem wir dann 7 Stunden gefahren sind,  kamen wir dann in Stryn am Busbahnhof an. Dort wurden wir glücklicherweise vom Vermieter des Ferienhäuschens aufgegabelt und zu unserem Häuschen gefahren. Das war ganz praktisch, denn wie sich rausgestellt hatte, lag unser Domizil 4km vom Ort entfernt - und es gab nur eine einzige Straße (ohne Bürgersteig) dorthin.

Aber diese abgeschiedene Lage hat sich sehr gelohnt, denn wir wurden mit diesem wunderschönen Häuschen belohnt:

(unser Häuschen)
(Blick von der Terrasse auf den Fjord und unser Bootshaus mitsamt Boot)